Bei der Allgäuer Berufsoffensive steht für Pädagogen die Praxis im MittelpunktAuch Lehrer lernen nicht aus

(treu) Die Allgäuer Berufsoffensive geht in eine weitere Runde und erneut ist das Handwerk ganz vorne mit dabei. Bei der Auftaktveranstaltung in Waltenhofen (Oberallgäu) hatten über 100 Lehrerinnen und Lehrer die Chance die Vielfalt der Handwerksberufe "live" zu erleben und sich bei den Experten der Handwerkskammer für Schwaben (HWK) direkt zu informieren. Denn neben der Familie und den Freunden der Azubis in spe nehmen die Lehrkräfte eine ganz wichtige Rolle bei der Berufsfindung ihrer Schüler ein.

Die Pädagogen kennen die Talente und Neigungen ihrer Schützlinge mit am besten und von ihnen gehen wichtige Empfehlungen aus. Umso besser, wenn Lehrer auch noch persönlich in die handwerkliche Berufswelt hinein schnuppern können und sich somit eine persönliche Einschätzung erwerben. Das begrüßt auch Ulrich Wagner, Hauptgeschäftsführer der HWK Schwaben: "Als Handwerkskammer engagieren wir uns stark in der Allgäuer Berufsoffensive, weil wir hier die Möglichkeit haben die richtigen Zielgruppen zu erreichen und vor allen Dingen Multiplikatoren mit dem Handwerk und seinen vielfältigen Berufen in Kontakt zu bringen."

Zusammen mit dem Präsidenten der HWK Schwaben, Hans-Peter Rauch, war Wagner auch bei der Lehrerveranstaltung der Allgäuer Berufsoffensive und nutzte die Gelegenheit mit Pädagogen aus ganz unterschiedlichen Schularten ins Gespräch zu kommen. Denn neben der theoretischen Information am Vormittag, standen praktische Erfahrungen für die Lehrer im Mittelpunkt des Tages.

So zeigten im Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer in Kempten Handwerker aus dem Bereichen Holz, Nahrungsmittel (Fleischer und Bäcker), sowie dem Metallbereich nicht nur das eigene Können, sondern die Gäste konnten selbst Hand anlegen. So war für eine Lehrerin wichtig zu erfahren, ob die zahlreichen muslimischen Schüler in ihrer Klasse, auch eine Ausbildung im Fleischerhandwerk machen können. "Ja klar," antwortete HWK-Präsident Rauch, der selbst Metzgermeister von Beruf ist. "Die Ausbildung ist problemlos machbar, denn das Fleisch muss ja nicht verzehrt werden." Wer gut im Kopfrechnen ist, wer kreative Ideen hat und gerne mit Nahrungsmitteln umgeht, der hat tolle Chancen, gerade im Bereich des Caterings.

Interessant für die Lehrkräfte war auch der berufliche Lebensweg von Nimet Bedir, die als Bäckerei-Fachverkäuferin in der Bäckerei Härle in Blaichach arbeitet. Die junge Mutter mit Fachabitur jobbte parallel zu ihrem BWL-Studium in der Bäckerei. Der Verkauf und der Kundenkontakt machten ihr viel mehr Spaß, als die Aussicht auf einen lebenslangen Bürojob. Daher warf die junge Frau das Studium über Bord, absolvierte eine Ausbildung zur Fachverkäuferin und schloss die Lehre als Innungsbeste ab.

Die Lehrer und Lehrerinnen konnten aus der Veranstaltung wertvolle Erkenntnisse mitnehmen. Magdalena Deschler (Mittelschule Babenhausen) und Katharina Spengler (Mittelschule Pfaffenhausen) ziehen folgendes Resümee: "Dass wir Handwerk selbst erleben durften und dass wir viele handwerkliche Berufsbeispiele präsentiert bekamen hilft uns in unserer täglichen Arbeit mit den Schülern erheblich weiter. Trotzdem laden wir auf jeden Fall noch Experten der HWK zu uns in den Unterricht ein, damit sich unsere Schüler vertieft über Ausbildungen und Karrierechancen  im Handwerk informieren können." Eine Erkenntnis nehmen die beiden Lehrerinnen noch mit: "Das wichtigste ist, dass wir herausfinden, was für den Einzelnen passt und wo seine Talente liegen."

 

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Dipl.-Kauffrau Susanne Sylvester

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