Hans-Peter Rauch (Präsident der HWK Schwaben) und Ulrich Wagner (Hauptgeschäftsführer) präsentieren den Gästen leckere Desserts, die Gina Völk und Stephanie Hilse, zwei junge Auszubildende im 2. Lehrjahr aus dem Konditorenhandwerk, gezaubert haben.
HWK Schwaben
Hans-Peter Rauch (Präsident der HWK Schwaben) und Ulrich Wagner (Hauptgeschäftsführer) präsentieren den Gästen leckere Desserts, die Gina Völk und Stephanie Hilse, zwei junge Auszubildende im 2. Lehrjahr aus dem Konditorenhandwerk, gezaubert haben.

Pressemitteilung"Der Meisterbrief ist EU-konform, da brauchen wir keine Nachhilfe aus Brüssel"

Beim Frühlingsempfang der Handwerkskammer für Schwaben (HWK) geht Präsident Hans-Peter Rauch mit dem EU-Dienstleistungspaket hart ins Gericht

 

(treu) „Das Dienstleistungspakt ist der – schlecht gemachte – Versuch der EU-Kommission, Handlungsfähigkeit und Innovationskraft zu demonstrieren – und das auf Kosten des Handwerks.“ Hans-Peter Rauch, der Präsident der Handwerkskammer für Schwaben (HWK) ging beim Frühlingsempfang der HWK vor über 250 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft mit dem jüngsten Vorhaben aus Brüssel hart ins Gericht. Die vorgesehene Schwächung der nationalen Berufsreglementierung würde das erfolgreiche Meisterprinzip aushebeln und keine zusätzlichen Wachstumseffekte bringen. Rauch beschäftigte sich in seiner Rede auch mit der Zukunft des Handwerks und welche vielfältigen Maßnahmen erforderlich sind, um den Wirtschaftszweig erfolgreich in die nächsten Jahrzehnte zu führen. Die Handwerkskammer nehme dabei eine wichtige Vorreiterrolle ein, betonte der Präsident und zeigte am Beispiel des Baus und der Ausstattung des neuen Berufsbildungs- und Technologiezentrums (BTZ) der Kammer auf, welche modernen, technischen Einrichtungen erforderlich sind, um Berufsaus- und weiterbildung auf einem hohen Niveau zu halten. Dabei ging er auch auf das Thema Handwerk 4.0 ein, das sich mit der Digitalisierung von Prozessen im Handwerk beschäftigt. Unter den Gästen war auch eine Wirtschaftsdelegation aus Frankreich, die anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Handwerkerpartnerschaft zwischen den Handwerkskammern aus Laval (Dep. Mayenne) und Le Mans (Dep. Sarthe) nach Augsburg gekommen waren.

 

Ulrich Wagner, Hauptgeschäftsführer der HWK Schwaben begrüßte die Gäste und berichtete über die gute konjunkturelle Situation der schwäbischen Handwerksunternehmen. „91% der Unternehmen beurteilen laut unserer aktuellen Konjunkturumfrage ihre wirtschaftliche Lage positiv. Das ist ein Plus von vier Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Und trotz Brexit und den Ankündigungen von US-Präsident Trump blicken 88% der Handwerksbetriebe optimistisch in die Zukunft.“ Wagner gab jedoch zu bedenken, dass gerade jetzt an passenden Rahmenbedingungen für den Mittelstand gearbeitet werden müsse.

 

Besorgniserregende Entwicklung in Europa



Besondere Sorge bereitete dem Präsidenten der HWK Schwaben Hans-Peter Rauch die Entwicklung in Europa. Mit dem geplanten Dienstleistungspaket sollen berufliche Zulassungskriterien, wie das Meisterprinzip im Handwerk, ausgeschaltet werden. In Brüssel sieht man darin ein Wettbewerbs- und Wachstumshemmnis und prognostiziert bei einer Abschaffung positive, wirtschaftliche Impulse: „Kein einziger, zusätzlicher Arbeitsplatz wird dadurch geschaffen werden, geschweige denn ein Ausbildungsplatz, “ wetterte Rauch. „Die duale Ausbildung ist Vorzeigemodell für ganz Europa und führt zu einer extrem niedrigen Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland. Daran hat das Meisterprinzip einen entscheidenden Anteil. Das ist ein Wachstumsvorteil, beileibe kein Hemmnis,“ erklärte der Präsident und stellte fest, dass Berufsreglementierung in die nationale Verantwortung gehöre und die EU-Kommission sich dort nicht einzumischen habe. Erst vor einer Woche waren Rauch und Wagner mit einer HWK-Delegation in Brüssel gewesen und hatten u.a. mit EU-Kommissar Günther Oettinger Gespräche geführt. „Seinen Standpunkt, dass die Initiative der Kommission zu einer Erleichterung der Dienstleistungserbringung in Europa führen werde und nicht gegen die Prinzipien des Handwerks gerichtet sei, konnten wir nicht teilen,“ berichtete Rauch.

 

Lob und Dank sagte Rauch der bayerischen Staatsregierung, die das schwäbische Handwerk mit stattlichen Summen für den BTZ-Neubau und dessen Ausstattung fördere und es darüber hinaus durch einen geplanten Pakt für berufliche Bildung ermögliche, in moderne Ausstattung und Lernumgebung zu investieren.

 

Sehr positiv wurde der Frühlingsempfang auch von den Gästen bewertet. So sagte Sabine Stief, Augenoptikermeisterin aus Augsburg: „Ich finde die Stimmung ganz wunderbar und war richtig begeistert von der Rede des Präsidenten. Der Showact mit hervorragenden Künstlern war sehr treffend ausgewählt. Das Netzwerken hat mir viele Impulse gebracht und insgesamt war eine große Begeisterung für das Handwerk spürbar. Einfach toll.“ Interessante Kontakte lobte auch Günther Enßlin, Inhaber der Zimmerei Enßlin in Möttingen: „Mir hat es sehr gut gefallen, denn ich hatte anregende, zielführende Gespräche.“

 

Ein besonderes handwerkliches Highlight für die Gäste zauberten die Konditoren. Auf Initiative des Königsbrunner Konditormeisters Peter Müller zeigten Azubis aus dem Konditorenhandwerk ihre Kunst und schufen ein französisch-inspiriertes „buffet surprise de desserts“ für die Gäste des Frühlingsempfangs.

 

Kunst für die Seele bot die Opernsängerin Adaliz, die mit französischen Liedern den Abend bereicherte.

 



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