PressemitteilungDie Fugger - ohne das Handwerk undenkbar

(18.6.2009)(sko) Sei es die Wasserversorgung oder die handwerkliche Produktion - der wirtschaftliche Aufstieg der Fugger in Augsburg wäre ohne das Handwerk weit schwieriger gewesen. Zur Langen Nacht der Fugger am 20.06.2009 in Augsburg lädt auch das Schwäbische Handwerkermuseum (bei freiem Eintritt) zu einer Reihe von Aktionen und Attraktionen. 

Mit Eintritt der Dämmerung
Die Besucher können sich verzaubern lassen und eintauchen in die goldene Insel der Altstadt mit Projektionen, Illuminationen und Lichtspielen im malerischen Brunnenmeisterhof (mit musikalischer Untermalung).

Das Fugger-Barchent wird beim Handwerkermuseum zum Kauf angeboten
Dieses Handtuch ist aus einem sagenhaften Gewebe hergestellt, dem Barchent. Die Kette (Längsfäden) besteht aus Leinen, der Schuss (Querfäden) aus Baumwolle. Der Barchent kombiniert dementsprechend die hervorragenden Eigenschaften zweier Naturfasern: die Strapazierfähigkeit des Leinen mit der Geschmeidigkeit der Baumwolle.
Der Barchent war eine der großen technischen Innovationen des Mittelalters. Für die Fugger bildete er die Grundlage für ihren Aufstieg von einer Weberfamilie zur weltweit tätigen Handels- und Bankiersdynastie der Renaissance-Zeit. Ihr Stammvater Hans Fugger, der 1367 in Augsburg Bürgerrecht erhielt, verdankte vor allem der Kunst des Barchentwebens Ansehen und Wohlstand.
Das Handtuch, das käuflich zu erwerben ist, wurde nach der Tradition der Barchentweberei in klassischer Köperbindung hergestellt. Verwendet wurde ein mechanischer Unterschlägerwebstuhl des 19. Jahrhunderts aus der früheren Leinweberei Droßbach in Asbach-Bäumenheim. Entwurf und Realisierung lag in den Händen der Webmeister des Bayerischen Textil- und Industriemuseums Augsburg (tim).

tim - Eröffnung am 17. September 2009
Das Bayerische Textil- und Industriemuseum (tim) entsteht derzeit in den Hallen der früheren Augsburger Kammgarnspinnerei (AKS). Es ist das erste Landesmuseum in Schwaben. Mensch, Mode, Maschine, Muster - das tim erzählt Geschichte spannend und lebendig. Besucher können unter anderem die eigene Museumsweberei bestaunen. Im tim rattern historische Webstühle neben modernen High-Tech-Maschinen. Schlossertuch und Fugger-Barchent sind bereits jetzt wahre Verkaufsschlager! Das tim macht aber nicht Halt bei der Betrachtung der Textilgeschichte, sondern zeigt eindrucksvoll deren Bedeutung für die Gegenwart und Zukunft. Eröffnung ist am 17. September 2009. Mit dem tim verbindet die Handwerkskammer für Schwaben nicht nur die räumliche Nähe, sondern auch die traditionellen Arbeitsweisen und Arbeitsansprüche, die für Qualität stehen.