PressemitteilungEinweihung der erweiterten Zimmererwerkstätte
(sko, 26.3.2009) Bei dieser Vorführung "tanzen" und singen die Zimmerer, begleitet von Klarinette, Flügelhorn und Trompete auf dem "fliegenden Dachstuhl". Acht Zimmerer in ihrer Kluft "klatschen" jeweils an den Eckpunkten des Dachstuhls. Der fliegende Dachstuhl (4x8m) hat nichts mit einem fliegenden Teppich zu tun, sondern ist frei schwebend circa einen Meter über dem Boden auf einem Pfosten fixiert. "Das sieht man nicht alle Tage!" so Manfred Rudel, Präsident der Handwerkskammer für Schwaben (HWK).
Das Zimmererhandwerk ist voll von alten Traditionen dieser Art. Man denke nur an die Walz. Trotzdem ist diese Branche auch hoch modern. Neue Arten von Häusern, wie etwa das Niedrigenergiehaus oder das Passivhaus benötigen innovative Techniken in der Holzverarbeitung, die das Zimmererhandwerk in modernster Weise perfektioniert hat.
Dass sich dieses "Hochleistungshandwerk" aus einer sehr alten Tradition heraus entwickelt hat, kann man ab Sonntag, den 29. März, im Schwäbischen Handwerkermuseum, Beim Rabenbad 6, in Augsburg, verfolgen. Die erweiterte Zimmerer-Werkstatt zeigt dann Exponate, wie das Bahrtuch-Schild, das zusammen mit dem Bahrtuch bei der Aufbahrung und beim Trauerzug über den Sarg des verstorbenen Zunftmitglieds gebreitet wurde. Viele weitere Ausstellungsstücke sind zu bewundern, unter anderem: eine Zunftlade, Zunfthumpen und Zunftbücher aus dem 18. Jahrhundert. Die Exponate sind Dauerleihgaben der Geschwister Dr. Peter Ost und Mechthild Henne aus Augsburg. Der Urahn dieser Familie war der letzte Zunftlademeister der evangelischen Zimmererzunft, von der die Gegenstände stammen.
"Mit der erweiterten Zimmererwerkstatt hat unserer Handwerkermuseum, ein Schmuckkästchen in der schwäbischen Museumslandschaft, eine weitere Attraktion hinzugewonnen! Die 25.000 Besucher jährlich zeigen, dass unser Museum ein attraktiver Anziehungspunkt ist," stellt Rudel stolz fest.