PressemitteilungGute Chancen im Handwerk trotz Wirtschaftskrise

(gö, 27.8.09) Das Niveau des Vorjahres konnte zwar zum Stichtag nicht erreicht werden, jedoch lässt die verbesserte Auftragslage im Handwerk vermuten, dass sich einige Betriebe kurzfristig entscheiden, doch noch auszubilden, und ein ähnliches Ergebnis wie 2008 erreicht werden kann. "Anfragen von Betrieben, die noch keine passenden Jugendlichen gefunden haben, kommen immer wieder herein. Dies zeigt, dass noch lange nicht alles gelaufen ist", macht Anette Göllner, Hauptabteilungsleiterin für Ausbildung bei der Handwerkskammer für Schwaben Mut. Auch im Krisenjahr heißt es für die Jugendlichen, weiterhin aktiv und engagiert Kontakt mit Betrieben aufzunehmen. Auch wenn es im Traumberuf keinen Ausbildungsplatz mehr gibt, lohnt es sich über Alternativen nachzudenken.

"Permanent stehen unsere Ausbildungsexperten den Betrieben zur Seite, wenn beim Schritt in die Ausbildung noch Fragen auftauchen und Unsicherheiten bestehen. Vor allem unsere HWK-Matcherin, die für eine passgenaue Vermittlung von Jugendlichen und Betrieb zuständig ist, hat alle Hände voll zu tun", so Göllner weiter. Für das Ausbildungsjahr 2009 sind bei der HWK erst circa 60 Prozent der zu erwartenden Verträge im Haus.

Unternehmen verlieren den demografischen Wandel auch trotz Krise nicht aus den Augen
Nach wie vor machen sich die Handwerksunternehmen stark für die Ausbildung. "Es sieht aus, als würde diesem Engagement auch die Wirtschaftskrise nichts anhaben können", erklärt Göllner. "Wie schon im letzten Jahr sorgen die Betriebe jetzt schon für ihre Fachkräfte von morgen, wenn die Schülerzahlen noch weiter sinken. Der Wettbewerb um geeignete Jugendliche ist voll im Gang!" 

70% der Berufsanfänger kommen aus der Hauptschule
Positiv wird bei der Handwerkskammer die Partnerschaft mit den Hauptschulen gesehen. "Wir freuen uns, dass die Berufsorientierung in den Hauptschulen immer mehr Früchte trägt. Schülerinnen und Schüler bekommen aufgrund von Praktika und begleitenden Aktionen eine realistischere Einschätzung von ihrem Wunschberuf oder finden heraus, wohin ihr beruflicher Weg gehen soll. Das sind gute Grundlagen für eine erfolgreiche Ausbildung", zeigt sich Göllner zufrieden über die Entwicklung. 70% der Berufsanfänger/innen im Handwerk verfügen über einen Hauptschulabschluss. Bemerkenswert ist auch, dass drei von vier Auszubildenden in einem Meisterbetrieb ihr Handwerk erlernen. In Zahlen bedeutet dies, dass 1.927 Ausbildungsverträge in Betrieben der zulassungspflichtigen Handwerke abgeschlossen wurden.

Ausbildungsmarkt ist noch in Bewegung
Auch für Jugendliche, die bisher keinen Ausbildungsplatz ergattern konnten, bestehen laut Göllner noch gute Chancen: "Ich appelliere nochmals intensiv an die suchenden Jugendlichen, sich in ihrem Lieblingsmedium Internet über offene Stellen und Betriebe zu informieren, telefonisch Kontakt aufzunehmen oder mit der Bewerbungsmappe unter dem Arm loszugehen. Und dann heißt es, dran bleiben und zeigen, dass die Stelle wirklich interessiert. Vielleicht wirken manche Angebote auf Anhieb nicht attraktiv. Auch da gibt es nichts zu verlieren, wenn man es doch mal versucht und sich persönlich vorstellt. Wer noch keinen Ausbildungsplatz gefunden hat, sollte auf jeden Fall in Praktika zeigen, dass er leistungsbereit und interessiert ist. Ebenso stellt eine Einstiegsqualifizierung (EQ) eine Möglichkeit zum Berufseinstieg dar."

Die Handwerkskammer verweist unversorgte junge Menschen auf die Last-Minute-Börsen im Oktober, die als Gemeinschaftsaktion der Kammern und der Arbeitsagenturen angeboten werden. Hierzu werden die Betroffenen direkt von den Agenturen eingeladen.

Die HWK-Zahlen im Überblick

 Zeitraum: 01.01. - 31.08.2009 
 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge:  2.569
 Senkung zum Vergleichszeitraum Vorjahr: - 7,3 %
  
 Vergleich 2008 2.772

Berufsinformationsveranstaltungen

 Lehrstellenbörse Lindau-Westallgäu      10.10.2009
 Berufsinformationsmesse in Günzburg 17.10.2009
 Berufswegekompass in Harburg              24.10.2009
 Jobbörse in Friedberg  28.11.2009