Dennoch gibt es große UnterschiedeHandwerk startet rechnerisch ausgeglichen ins neue Ausbildungsjahr

(treu) Die Handwerkskammer für Schwaben (HWK) meldet zum Start des Ausbildungsjahres eine stabile Zahl neu abgeschlossener Ausbildungsverträge. Derzeit sind bei der HWK Schwaben 2.935 neue Ausbildungsverhältnisse eingetragen.

Ulrich Wagner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Schwaben (HWK), ist mit der momentanen Entwicklung zufrieden: "Obwohl die Zahl der jugendlichen Schulabgänger kontinuierlich sinkt, ist die Zahl der Ausbildungsverträge konstant. Dies ist sehr erfreulich und zeigt wie attraktiv eine Ausbildung im modernen Handwerk ist. Trotz des immer stärker spürbaren Trends zu weiterführenden Schulen, befinden wir uns auf dem Niveau des Vorjahres, ja sogar ein bisschen darüber." Dennoch ist der Bedarf an Nachwuchskräften im Handwerk hoch und nicht gedeckt. Vor allem gibt es berufsbezogene Unterschiede. So werden in der Lehrstellenbörse der HWK Schwaben aktuell noch 1292 Stellen querbeet vom Anlagenmechaniker bis zum Zahntechniker für einen Start in 2015 angeboten. Das sind über 500 Ausbildungsplätze mehr als im Vorjahr.

Jetzt noch Ausbildungsplätze in Topberufen in allen Branchen
Speziell Jugendlichen, die noch keinen Ausbildungsvertrag abgeschlossen haben, stehen im Handwerk noch alle Möglichkeiten offen. "Auch in besonders gefragten Berufen wie Elektroniker, Kfz-Mechatroniker oder Metallbauer gibt es noch Ausbildungsstellen in ganz Schwaben," weiß Wagner und rät jungen Menschen, die noch unversorgt sind, sich über die Lehrstellenbörse der HWK Schwaben (www.lehrstellenboerse-schwaben.de) oder die App Lehrstellenradar, die auf jedem Smartphone läuft, zu informieren. Viele Lehrstellen sind noch in den Nahrungsmittelhandwerken sowie den Bau- und Ausbauberufen vorhanden. Aber auch Augenoptiker, Mechatroniker für Kältetechnik sowie Friseure haben noch alle Chancen. Gründe hierfür sind die anhaltend hohe Konjunktur im Handwerk und die rückläufigen Schulabgängerzahlen. Alle Wirtschaftsbereiche wie Handwerk, Handel, Industrie oder auch Gesundheitsbranche schöpfen aus einem kleineren Pool. Hinzu kommt ein deutlicher Trend bei den Eltern, ihre Kinder auf weiterführende Schulen und langfristig in akademische Berufe zu schicken. "Sollte auf den ersten Blick der Wunschberuf nicht dabei sein, dann können über eine Einstiegsqualifizierung (EQ) der Agentur für Arbeit im Betrieb Alternativen ausprobiert werden," empfiehlt Wagner. Wenn der Test erfolgreich ist und dann alles zusammenpasst, kann dieses Praktikum sogar auf die Ausbildungszeit angerechnet werden.

Handwerk bildet flexibel aus - offen für neue Zielgruppen
Wo es erforderlich ist, wird in der handwerklichen Ausbildung die Lebenssituation der Nachwuchskräfte berücksichtigt. Wer Kinder zu betreuen oder Angehörige zu pflegen hat, für den ist eine Teilzeitausbildung im Handwerk ein attraktives Angebot. Offen sind die Unternehmen auch für Bewerber mit Asylhintergrund, wenn sie Sprachkenntnisse und die nötigen Voraussetzungen mitbringen. Hier ist die HWK Schwaben sehr aktiv und unterstützt die Firmen auch bei der Abwicklung der Formalitäten. Dennoch muss bei aller Flexibilität das Ziel, die Prüfung zu bestehen im Mittelpunkt sein. "Ausbildung ist keine Beschäftigungstherapie, sondern muss - auf welchem Weg auch immer - zum Erfolg, nämlich zum Abschluss mit der Gesellenprüfung und zur Handlungsfähigkeit im Beruf führen," sagt Wagner entschieden. Wenn eine Ausbildung erfolgreich verlaufen soll, dann müssen sich in den Betrieben nicht nur die Ausbilder, sondern das ganze Team um ihre Nachwuchskräfte kümmern und die Ausbildung begleiten. "Nur so können die Unternehmen gute Kräfte auch in den Betrieben halten." 
Die Handwerkskammer (HWK) ist bei allen Fragen der Ausbildung der kompetente Partner der Unternehmen.



Handwerkskammer gibt Tipps und wirbt mit Kampagnen
"Wer sich überhaupt noch nicht schlüssig ist, was er machen möchte, findet unter den Berufsorientierungsseiten der Handwerkskammer www.hwk-schwaben.de oder auf www.facebook.com/ausbildung.hwkschwaben viel Wissenswertes und gute Tipps," ermuntert Wagner die jungen Menschen zu Aktivität. "Die Jugendlichen sind heute im Internet perfekt unterwegs. Unsere Nachwuchswerbekampagnen‚ "Macher gesucht" www.lehrlinge-fuer-bayern.de, sowie die Imagekampagne www.handwerk.de bieten fundierte Infos zu allen Berufen.

Ebenso werben wir durch Kooperationen mit dem BLSV, Profisportclubs wie dem FC Augsburg, den Augsburger Panthern oder den ratiopharm Basketballern in Neu-Ulm für das Handwerk und seine Berufe. Auch auf den Lehrstellenbörsen in Schwaben und in Schulen ist das Beratungsteam der Handwerkskammer ständig präsent.
Hilfe bei einer kurzfristigen Bewerbung geben die Expertinnen für Ausbildungsplatzbesetzung der Handwerkskammer (HWK) Nina Seitz unter Tel. 0821 3259-1439 und Katarina Lovric Tel. 0821 3259-1329. Diese kostenlose Leistung für Betriebe und Azubis wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und aus dem Europäischen Sozialfonds kofinanziert.

Die HWK-Zahlen für Schwaben im Überblick
Zeitraum 01.01.2015 – 31.08.2015 2.935
neu abgeschlossene Ausbildungsverträge:
Vergleich 2014: 2.873

Regionale Zahlen der neu abgeschlossenen Verträge sowie der freien Angebote in der HWK-Lehrstellenbörse gerne auf Anfrage.