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HWK Schwaben

PressemitteilungHWK wehrt sich gegen Angriffe aus Brüssel

HWK und MdEP Ferber für Erhalt der Meisterpflicht  

 

(koh) Die EU-Kommission lässt nicht locker und nimmt das Meisterprinzip im Handwerk erneut ins Visier. Anfang Januar hat die EU-Kommission ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Stärkung der Dienstleistungswirtschaft vorgelegt. Besonders die reglementierten Berufe, zu denen auch die 41 meisterpflichtigen Handwerksberufe gehören, werden als Wachstumshemmnis gesehen und sollen daher auf den Prüfstand. Hans-Peter Rauch, Präsident der HWK Schwaben, ärgert sich über den neuen Vorstoß aus Brüssel: „Durch die Schwächung oder gar die Abschaffung des handwerklichen Meisterbriefs in Deutschland wird doch kein einziger zusätzlicher Arbeitsplatz geschaffen. Im Gegenteil, wir würden damit viele Tausend Ausbildungsplätze in Schwaben gefährden.“ Auch der Europaabgeordnete Markus Ferber (CSU) teilt bei seinem Besuch in der HWK die Kritik: „Es besteht überhaupt kein Handlungsbedarf seitens der EU. Man kann nicht gleichzeitig die niedrige Jugendarbeitslosigkeit und die duale Ausbildung als Vorzeigemodell loben und dann das dahinterstehende Meisterprinzip torpedieren“.

Duale Ausbildung gehört zum Selbstverständnis  

Bundesweit wird mehr als jeder vierte Lehrling im Handwerk ausgebildet. In Schwaben sind das aktuell 11.000 junge Menschen. Das Gros dieser Azubis, rund 95 %, lernt in den Berufen, in denen es eine Meisterpflicht gibt. Das hohe Ausbildungsengagement wird also erst durch die Meisterpflicht ermöglicht. Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner sieht die Pläne aus Brüssel als „volkswirtschaftlich widersinnig“ an. „Das Meisterprinzip ist marktkonform und wirtschaftlich mehr als profitabel“, so Wagner weiter.

Kein Handlungsbedarf durch die EU ersichtlich

Seit 2005 gibt es bereits eine EU-Richtlinie, die die gegenseitige Anerkennung von Berufsqualifikationen regelt. Die berufliche Mobilität von Selbständigen ist in Europa längst gelebte Realität. Hauptgeschäftsführer Wagner: „Der Europäische Gerichtshof hat bestätigt, dass jedes EU-Land selbst regeln darf, welche Berufe es auf welchem Niveau reglementiert, und dafür auch Kriterien aufgestellt. Die Meisterpflicht erfüllt alle diese Vorgaben.“ Mit der neuen EU-Initiative sollen nun rund 20 weitere neue Prüfkriterien eingeführt werden. Damit mischt sich die EU unzulässigerweise in nationale Zuständigkeiten und Kompetenzen ein. „So schafft man kein Vertrauen in die EU, sondern im Gegenteil, so schürt man den Verdruss über die EU und die Politik allgemein“, kommentiert Kammerpräsident Hans-Peter Rauch die EU-Pläne. Die Kammerspitze begrüßt daher die durch EU-Kommissionspräsident Juncker angestoßene Diskussion über die Zukunft der EU. Ein „Weiter so wie bisher“ darf es nach Überzeugung von Rauch und Wagner nicht geben. Das Handwerk hat sich in den vergangenen Jahren stets als stabiles wirtschaftliches Fundament erwiesen, die Konjunktur im schwäbischen Handwerk läuft rund. Mit hohem persönlichen Einsatz und vollem finanziellen Risiko gehören die überwiegend familiengeführten Handwerksunternehmen zu den wirtschaftlichen Leistungsträgern. HWK-Präsident Rauch: „Die Aufgabe der EU ist es, das Handwerk zu unterstützen und nicht zu behindern“.

 

 

Foto: HWK Schwaben, (v.l.) HWK-Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner, MdEP Markus Ferber, HWK-Präsident Hans-Peter Rauch

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