Konjunktur Statistik
Gerd Altmann, Pixabay

Konjunkturumfrage: Aufholjagd im Handwerk legt Pause ein

Noch im dritten Quartal setzte das schwäbische Handwerk zu einer kräftigen Aufholjagd an. Doch wie die neueste Konjunkturumfrage zeigt, ist die Erholung im vierten Quartal zum Stillstand gekommen. Die Zufriedenheit mit der aktuellen Geschäftslage ist zurückgegangen und auch die Zukunftsaussichten werden skeptischer eingeschätzt. Mit dem Blick auf die sich aufbauende Omikronwelle fordert die HWK von der Politik ein Vorgehen mit Augenmaß, um die Betriebe nicht in ihrer Existenz zu gefährden.



Zufriedenheit gesunken – Dienstleister besonders betroffen 

Quer über alle Branchen sind 82 % der befragten Handwerksbetriebe mit ihrer Geschäftslage im 4. Quartal zufrieden. Im 3. Quartal äußerten sich noch 89 % positiv. Einen Lichtblick und Stabilitätsanker bilden weiterhin die Bau- und Ausbaugewerke. Die Ausbaugewerke wie Elektriker oder Schreiner bewerten trotz Materialproblemen ihre Lage zu 95 % als zufriedenstellend. Im Bauhauptgewerbe sind die Rückmeldungen nicht ganz so positiv (88 % zufrieden), was meist auf witterungsbedingte Effekte zurückzuführen ist. Die Lebensmittelhandwerke schneiden ebenfalls überdurchschnittlich gut ab (95 % sind zufrieden), und auch bei Handwerken für den gewerblichen Bedarf überwiegt der Optimismus (86 %).

Doch es gibt auch Gewerke, die die Coronapandemie weiter fest im Griff hat und die finanzielle Einbußen verkraften müssen. Vor allem die Dienstleistungsgewerke wie Friseure oder Kosmetiker und Ladengeschäfte wie Optiker oder Uhrmacher spüren den erneuten Rückgang der Kundenfrequenz. Nur noch jeder zweite ist mit seiner Geschäftslage zufrieden. Im Vergleich zum Vorquartal ist das ein Einbruch um knapp 20 Prozentpunkte. Die leichte Erholung, die sich zunächst abgezeichnet hatte, ist damit verflogen. Auch das Kfz-Handwerk leidet unter der Verunsicherung der Verbraucher, nur 73 % äußern sich zufrieden.

 

Skepsis nimmt zu

Lediglich 8 % der Handwerksbetriebe gehen davon aus, dass sich ihre Situation in den kommenden Wochen und Monaten verbessern wird. Mit 18 % mehr als doppelt so hoch ist der Anteil derer, die von einer Verschlechterung ihrer Lage ausgehen. Knapp drei Viertel meinen, dass sich am Status quo, ob gut oder schlecht, so schnell nichts ändern wird. Die Skepsis nimmt also zu, die Mehrzahl der Unternehmen geht davon aus, dass sich die Wirtschaft nicht so schnell wie erhofft erholen wird.

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