Bundespräsident bei der HWKMeisterfeier 2007

(treu) Ein klares Bekenntnis zum Unternehmertum sowie die Förderung beruflicher Eliten forderte der Präsident der Handwerkskammer für Schwaben (HWK) Manfred Rudel bei der Meisterfeier der HWK Schwaben in der Augsburger Kongresshalle.

Glanzlicht und absoluter Höhepunkt der Veranstaltung war die Anwesenheit von Bundespräsident Horst Köhler, der extra für die Meisterfeier aus Berlin angereist war. Köhler lobte in seiner Ansprache die enorme Ausbildungsleistung des Handwerks sowie den hohen Qualitätsstandard und das ehrenamtliche Engagement der Handwerker.

An diesem Abend erhielten 531 junge Handwerksmeisterinnen und - meister ihre Meisterbriefe überreicht. 1500 Gäste waren zu dieser Veranstaltung gekommen.

"Die Besten für das Handwerk"
"Wir brauchen die Besten und müssen auch die Besten ausbilden", forderte Rudel. Im Blick hatte der Kammerpräsident dabei berufliche Eliten, die, so Rudel weiter, "für unser Wirtschafts- und Gesellschaftssystem genauso notwendig sind wie schulisch-akademische Eliten." Speziell aus jungen Meisterinnen und Meistern könnten solche beruflichen Eliten erwachsen, die dann wiederum als Unternehmer eine tragende Säule des Mittelstandes darstellten. Rudel sprach sich deutlich für ein Bekenntnis zum selbständigen Unternehmertum aus und verwies darauf, dass diese Betriebe in den Fokus der Politik rücken müssten. "Ich bin davon überzeugt, dass durch vernünftige mittelstandsgerechte Maßnahmen, wie z. B. die Steuerreform, Senkung der Lohnnebenkosten u.a. wieder ein Wille und Mut zur Selbständigkeit erzeugt wird," so Rudel. Die Unternehmen müssen sich aber auch den ethischen Werten der Gesellschaft verpflichtet fühlen und in diesen fest verankert sein. Eine globalisierte Welt wird "ohne Fairness" auf Dauer nicht funktionieren.

Leitmotiv der HWK Schwaben 2008: Klimaschutz und Handwerk
Klimaschutz und Handwerk hängen unmittelbar zusammen. Denn aktiver Klimaschutz bedeutet: gute Heizanlagen, dichte Fenster und pragmatische Umsetzung modernster Technologien. "Wer sonst, wenn nicht das Handwerk soll diese Herausforderung meistern?", lautete die Frage des Handwerkskammerpräsidenten. Handwerksbetriebe verfügen über das Know-How und die Qualifikation, technische Innovationen auf diesem Sektor marktgerecht umzusetzen. "Deshalb braucht es das moderne und bestens ausgebildete Handwerk an der Spitze der Entwicklung, wenn es um die Umsetzung von Klimaschutz geht," resümierte Rudel. Die Handwerkskammer für Schwaben hat deshalb das Thema Klimaschutz und Handwerk zum Leitmotiv 2008 erhoben.

531 Jungmeisterinnen- und meister in Schwaben
Für die Absolventen, die sehr zahlreich mit ihren Angehörigen gekommen waren, fand der Präsident ermunternde Worte: "Mit Ihrem Zertifikat eröffnet sich Ihnen ein breite Palette beruflicher Perspektiven. Nutzen Sie die Chancen, die sich Ihnen bieten." In 16 Handwerken hatten 531 Absolventen die Meisterprüfung erfolgreich abgelegt. So gibt es in Schwaben nun 48 frischgebackene Meisterinnen, von denen 42 im Friseurhandwerk, und 4 im Fleischerhandwerk den Titel erreichten. Eine Meisterin ist Schornsteinfegerin und eine weitere wird künftig als Kraftfahrzeugtechnikermeisterin tätig sein.

16 Jahresbestmeister und Ehrungen
Eine Besonderheit durften die 16 Jahres-bestmeister des Jahrgangs 2007 erleben. Nachdem sie das beste Ergebnis ihres Gewerks im gesamten Kammerbezirk erreicht hatten, konnten sie ihren Meisterbrief auch aus der Hand des Bundespräsidenten in Empfang nehmen. Eine Ehre, auf die die jungen Meister sehr stolz sein können, denn in der Regel besucht ein Bundespräsident nur einmal in seiner Amtszeit eine Meisterfeier des Handwerks.
Traditionell wurden bei dieser Feier auch Persönlichkeiten geehrt, die sich um das Handwerk besondere Verdienste erworben haben.