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Pressemitteilung Trotz leichtem Minus Stabilität bei den Ausbildungsverträgen

Handwerkskammer zieht Zwischenbilanz

  

Dem Handwerk fehlen gute Fachkräfte und dies zeigt sich erneut auf dem Ausbildungsmarkt.  Die Handwerkskammer für Schwaben (HWK) meldet ein leichtes Minus von 3,5% bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen zum 30. September 2019. Aktuell sind bei der HWK Schwaben 4.032 neue Ausbildungsverhältnisse eingetragen. „Diese Situation ist in Anbetracht der starken Zunahme im Vorjahr (6%) in Ordnung“, sagt Anette Göllner, Leiterin der Abteilung Berufsausbildung bei der Handwerkskammer für Schwaben (HWK). „Nach wie vor haben wir eine sehr gute Konjunktur im Handwerk. Gekoppelt mit dem extremen Fachkräftemangel setzen die Betriebe deshalb noch stärker auf Ausbildung. Auffällig ist die Zahl der Erstausbilder, die noch einmal angestiegen ist. Jugendliche haben dadurch eine Fülle von Chancen.“ Der Nachwuchs wird immer stärker im eigenen Haus qualifiziert und für verantwortungsvolle Aufgaben vorbereitet. Es gibt jedoch berufsbezogene Unterschiede. Während die Bau- und Lebensmittelbranche intensiver sucht, ist der Bedarf im Kfz-Handwerk nahezu gedeckt. Insgesamt werden in der Lehrstellenbörse der HWK Schwaben aktuell noch 505 Stellen querbeet vom Anlagenmechaniker bis zum Zahntechniker für das laufende Ausbildungsjahr angeboten. Dass das Handwerk in Schwaben stark in der Ausbildung ist, zeigt auch, dass von den 130 handwerklichen Ausbildungsberufen aktuell in Schwaben 110 aktiv ausgebildet werden. 

 

Volle Auftragsbücher, weniger passende Bewerber

Während die Aufträge boomen, sind besonders im gewerblich-technischen Bereich gute und passende Bewerber schwer zu finden. Speziell Bewerber mit guten Schulabschlüssen sehen ihre Zukunft öfter in anderen Laufbahnen. Eine duale Ausbildung steht für diese Jugendlichen und ihre Eltern nicht immer an erster Stelle. Die Gründe sind unterschiedlich. Teils möchten junge Menschen im vertrauten Umfeld der Schule bleiben, teils sind trotz umfangreicher Informationen die Perspektiven einer Berufsausbildung immer noch zu wenig bekannt. Das wissen auch die Unternehmen und steuern gegen. „Klappern gehört auch hier zum Handwerk – das heißt, Firmen müssen in der Öffentlichkeit und bei den Jugendlichen als top Ausbildungsbetriebe wahrgenommen werden,“ betont Göllner. An erster Stelle stehe das gegenseitige Kennenlernen im Praktikum. Hinzu komme die Darstellung des Ausbildungsangebots im Internet und den sozialen Medien. So zeigen Azubis via Instagram, wie ihre Ausbildung abläuft und an welchen interessanten Aufgaben und Projekte sie mitarbeiten. „Die Qualität in der Ausbildung spricht sich unter Jugendlichen schnell herum – und wer gut ausbildet, wer sich um seine Nachwuchskräfte bemüht, hat zumindest die Aussicht, Azubis zu bekommen und diese später auch im Betrieb zu halten“, bekräftigt Göllner. Hinzu kommt, dass junge Menschen spüren wollen, dass ihr Einsatz für den Betrieb wichtig ist und respektvoll mit ihnen umgegangen wird. Gleichzeitig muss auch das Verhältnis von Arbeit und Freizeit passen. Göllner rät den Unternehmen, guten Azubis rechtzeitig die Übernahme zu signalisieren und sie nicht unnötig hinzuhalten. „Ausbildungsbetriebe, die ihre Nachwuchskräfte auch weiter beschäftigen möchten, müssen flexibel und kreativ sein und sich als Unternehmen empfehlen.“

 

Handwerk bildet flexibel aus - Zahl der Abiturienten auf hohem Niveau

Die jungen Menschen kommen aus allen Schularten. Erfreulich ist, dass durch Information und gezielte Berufsorientierung durch das Team der Handwerkskammer, die Zahl der Abiturienten in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen ist. Sowohl für Gymnasiasten oder Studienabbrecher als auch Auszubildende, die individuell unterstützt werden müssen, bieten die Handwerksunternehmen interessante Entwicklungsmöglichkeiten. Wer Kinder zu betreuen oder Angehörige zu pflegen hat, für den ist eine Teilzeitausbildung im Handwerk ein attraktives Angebot. Offen sind die Unternehmen auch für Bewerber mit Asylhintergrund, wenn sie Sprachkenntnisse, Bleibeperspektive und die nötigen Voraussetzungen mitbringen. Hier ist die HWK Schwaben sehr aktiv und berät die Firmen zur Abwicklung der umfangreichen Formalitäten und zeigt passende Hilfen auf. Dennoch muss bei aller Flexibilität das Ziel, die Prüfung zu bestehen, im Mittelpunkt sein.

Wo immer es möglich ist, wird in der handwerklichen Ausbildung die Lebenssituation der Nachwuchskräfte berücksichtigt. Manchmal haben schwächere Bewerber einen höheren Bedarf an Begleitung und Unterstützung. Hier bietet die HWK Schwaben ihren Mitgliedsbetrieben ein breites Portfolio an. Dies reicht von der individuellen Begleitung durch die Ausbildungsberater bis hin zur fundierten Beratung über ergänzende Hilfen. 

Jugendliche, die jetzt noch keine Stelle haben, können sich über die Lehrstellenbörse der HWK Schwaben (www.lehrstellenboerse-schwaben.de) oder mit der App Lehrstellenradar, die auf jedem Smartphone kostenfrei läuft, informieren.

 

HWK bietet passende Formate für die Berufsorientierung - nicht nur für Schüler

„Wer sich überhaupt noch nicht schlüssig ist, was er machen möchte, findet unter den Berufsorientierungsseiten der Handwerkskammer www.hwk-schwaben.de/Berufsorientierung oder auf www.facebook.com/ausbildung.hwkschwaben viel Wissenswertes und gute Tipps“, ermuntert Göllner die jungen Menschen zu Aktivität. „Die Jugendlichen sind heute im Internet perfekt unterwegs. Wir arbeiten aber auch mit Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten, die wichtige Begleiter auf dem Weg in eine Ausbildung sind. Hier bieten wir Bustouren zu Betrieben mit praktischen Einheiten an oder machen sie in Workshops mit dem Handwerk vertraut.“  Flankiert werden diese Aktivitäten durch die Nachwuchswerbekampagnen „Macher gesucht“ (www.lehrlinge-fuer-bayern.de) sowie die Imagekampagne (www.handwerk.de). Tipps für Eltern gibt auch die Kampagne Elternstolz (www.elternstolz.de), die vom Bayerischen Wirtschaftsministerium, den IHKen und den bayerischen Handwerkskammern getragen wird.

Hilfe bei einer kurzfristigen Bewerbung geben die Experten für Ausbildungsplatzbesetzung der Handwerkskammer (HWK), Frederic Schießl und Mirjam Schmid. Diese kostenlose Leistung für Betriebe und Azubis wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und kofinanziert aus dem Europäischen Sozialfonds. Ebenfalls im Team Nachwuchswerbung ist Mahmut Atasever, der als Ausbildungsakquisiteur tätig ist. Diese Arbeit wird vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales gefördert.

 

 

 

Die HWK-Zahlen für Schwaben im Überblick

Zeitraum 01.01.2019 – 30.09.2019

neu abgeschlossene Ausbildungsverträge:                   4.032

Vergleich 2018:                                                              4.180                                                                                                            

EQ-Verträge ab 01.08.2019:                                              66
                         (01.08.2018):                                             83 

  

Verträge nach Schulabschlüssen

ohne Mittelschulabschluss                                                 6 %
mit Mittelschulabschluss                                                  46 %
mittlerer Schulabschluss                                                  35 %
Abitur/Fachabitur                                                              10 %
Sonstige                                                                             3 %  

 

Verträge nach Branchen

Bau- und Ausbaugewerbe                                               19 %
Elektro- und Metallgewerbe                                             46 %
Holzgewerbe                                                                      6 %
Bekleidungs-, Textil- und Ledergewerbe                            1 %
Nahrungsmittelgewerbe                                                     5 %
Gesundheits- und Körperpflege
sowie chemische und Reinigungshandwerke                   11 %
Glas-, Papier-, keramische und sonstige Gewerbe            1 %
Kaufmännische Ausbildungsberufe                                    8 %
Sonstige Ausbildungsberufe                                               2 %
Ausbildungsberufe nach §42m HwO                                  1 %

 

  

Vertragszahlen Agenturbezirk Schwaben gesamt
30.09.2018Anteil % an Gesamt30.09.2019Anteil % an Gesamt2018 Veränderung in %
AA Augsburg1.39733,421.41735,14+   1,43
AA Donauwörth1.10026,321.10227,34+   0,21
AA Kempten-Memmingen1.68340,261.51337,52-  10,12
Gesamt Schwaben4.1804.032-    3,54

 

Top Ten gesamt

Kraftfahrzeugmechatroniker/in
Elektroniker/in
Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik
Zimmerer/Zimmerin
Friseur/in
Schreiner/in
Maurer/in
Metallbauer/in
Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk
Maler/in und Lackierer/in

  

Top Ten männlich

Kraftfahrzeugmechatroniker
Elektroniker
Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik
Zimmerer
Schreiner
Maurer
Metallbauer
Maler und Lackierer
Land- und Baumaschinenmechatroniker
Feinwerkmechaniker

 

Top Ten weiblich

Friseurin
Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk
Kauffrau für Büromanagement
Konditorin
Augenoptikerin
Schreinerin
Malerin und Lackiererin
Kraftfahrzeugmechatronikerin
Zahntechnikerin
Hörakustikerin

 

Internet-Lehrstellenbörse 30.09.2019:                505



Regionale Vertragszahlen Agenturbezirk Augsburg
30.09.201830.09.2019Veränderung in %
Augsburg Stadt560587+ 4,85
Aichach-Friedberg341314-  8,03
Augsburg Land496516+ 4,07
Gesamt Agenturbezirk1.3971.417+ 1,43

  

Top Ten Ausbildungsberufe im Agenturbezirk Augsburg

Kraftfahrzeugmechatroniker/in
Elektroniker/in
Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik
Friseur/in
Metallbauer/in
Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk
Maler/in und Lackierer/in
Schreiner/in
Maurer/in
Augenoptiker/in; Konditor/in; Zimmerer/in

  

Internet-Lehrstellenbörse 30.09.2019:                149



Regionale Vertragszahlen Agenturbezirk Donauwörth
30.09.201830.09.2019Veränderung in %
Dillingen206201-  2,66
Donau-Ries335329-  1,77
Günzburg298314+  5,25
Neu-Ulm261259-   0,71
Gesamt Agenturbezirk1.1001.103+  0,21

 

Top Ten Ausbildungsberufe im Agenturbezirk Donauwörth

Kraftfahrzeugmechatroniker/in
Elektroniker/in
Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik
Zimmerer/in
Friseur/in
Metallbauer/in
Schreiner/in
Maurer/in
Feinwerkmechaniker/in
Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk; Kaufmann/frau für Büromanagement

 

Internet-Lehrstellenbörse 30.09.2019:                173



Regionale Vertragszahlen Agenturbezirk Kempten-Memmingen
30.09.201830.09.2019Veränderung in %
Kaufbeuren142120- 15,27
Kempten161142- 11,86
Ostallgäu362358-   1,15
Lindau194146- 24,73
Oberallgäu364313- 14,12
Memmingen152137- 10,02
Unterallgäu308297-   3,51
Gesamt Agenturbezirk1.6831.513- 10,12


Top Ten Ausbildungsberufe im Agenturbezirk Kempten-Memmingen

Kraftfahrzeugmechatroniker/in
Zimmerer/in
Elektroniker/in
Schreiner/in
Maurer/in
Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik
Friseur/in
Land- und Baumaschinenmechatroniker/in
Maler/in und Lackierer/in
Kaufmann/frau für Büromanagement



Internet-Lehrstellenbörse 30.09.2019:               183

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