QuartalstrendKonjunkturumfrage im schwäbischen Handwerk - 3. Quartal 2023
Alarmierende Zeichen im schwäbischen Handwerk
Quartalstrend
Noch läuft es bei den meisten Handwerksbetrieben weitgehend rund. Der Blick auf die kommenden Monate zeigt jedoch deutlich, dass sich die wirtschaftlichen Perspektiven weiter eintrüben. Neue Aufträge kommen immer spärlicher, die Auftragsbestände sinken und die Zukunftserwartungen verschlechtern sich entsprechend. Der Geschäftsklimaindex bildet sowohl die aktuelle Lageeinschätzung als auch die Zukunftserwartungen ab. Im dritten Quartal werden 80 Zähler gemessen. Das sind 5 Punkte weniger als im Vorquartal.
Zufriedenheit geht zurück
Quer über alle Branchen sind 84 % der befragten Unternehmen mit ihrer Geschäftslage zufrieden. Gegenüber dem Vorquartal ist das ein Rückgang um 3 Prozentpunkte. 16 % beschreiben ihre Lage als schlecht.
Bauhauptgewerbe und Dienstleister unter Druck
Im Bauhauptgewerbe hat sich die Stimmung eingetrübt. 79 % äußern sich zufrieden. Das sind 3 Prozentpunkte weniger als im Vorquartal und 5 Punkte weniger als im Vorjahresquartal. Alarmierende 55 % verzeichnen einen Rückgang der Auftragseingänge. Wenn die bestehenden Vorhaben in den nächsten Monaten zunehmend abgearbeitet sind, droht eine massive Krise. Im Ausbaugewerbe ist die aktuelle Lageeinschätzung zwar besser. Doch es zeichnet sich ebenfalls ein Auftragseinbruch ab. Weiter angespannt bleibt die Situation bei den verbrauchernahen Dienstleistern, also bei Friseuren oder Optikern. Hohe Lebenshaltungskosten dämpfen nach wie vor die Konsumlaune der Verbraucher.
Auftragspolster deutlich dünner
Bislang konnten die Handwerksbetriebe, vor allem in den Bau- und Ausbauhandwerken, von einem hohen Auftragsbestand zehren. Noch vor einem Jahr lag die Reichweite der Auftragsbestände im Gesamthandwerk bei knapp 10 Wochen, im ersten Quartal 2022 sogar bei 11 Wochen. Doch im aktuellen dritten Quartal ist die gemessene Reichweite deutlich gesunken. Sie liegt nun bei 8,6 Wochen, das sind 1,2 Wochen weniger als noch im Vorquartal.
Pessimismus nimmt zu
Auf die kommenden Monate blicken die befragten Unternehmen mit zunehmender Skepsis. Nur eine kleine Minderheit von 6 % der Betriebe glaubt an eine Verbesserung der eigenen wirtschaftlichen Situation. 69 % erwarten keine Veränderung ihrer Lage. 25 % befürchten eine Verschlechterung, im Vorquartal waren es 17 %. Besonders kritisch ist die Einschätzung im Bauhauptgewerbe. 36 % befürchten, dass sich ihre Geschäftslage im kommenden Quartal verschlechtern wird. 60 % der Baubetriebe gehen zudem davon aus, dass die Zahl der Neuaufträge zurückgehen wird. Das sind fast doppelt so viele wie im Durchschnitt.
Downloads
- Pressemitteilung Konjunkturumfrage 3. Quartal 2023
- Konjunkturumfrage 3/2023
- Konjunkturumfrage 2/2023
- Konjunkturumfrage 1/2023
- Konjunkturumfrage 4/2022
- Konjunkturumfrage 3/2022