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Gina Sanders - Fotolia
Mann und Frau bei einem Beratungsgespräch

Unternehmertum stärken

Beim Austausch des bayerischen Handwerks mit Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat die Handwerkskammer für Schwaben (HWK) neben der beruflichen Bildung vor allem das Unternehmertum im Handwerk angesprochen.



Selbstständigkeit unterstützen

HWK-Präsident Hans-Peter Rauch forderte, dass Gründungen und Übernahmen im Handwerk besser unterstützt werden müssten. Denn: „Maschinen und andere Arbeitsmittel werden immer teurer. Das können viele nicht mehr bezahlen. Gründungen und Übernahmen dürfen aber nicht an der Finanzierung scheitern. Hier muss die Politik helfen.“ Rauch machte zudem darauf aufmerksam, dass Handwerksbetriebe besonders langlebig seien. Damit sicherten sie dauerhaft Arbeitsplätze, Steuereinnahmen und Sozialabgaben. „Handwerksbetriebe haben mehr Wertschätzung verdient“, folgerte der HWK-Präsident. Aiwanger kündigte an, das Anliegen aufgreifen zu wollen. Er könne sich Finanzmittel des Freistaats und eine Werbekampagne vorstellen.



Meisterausbildung fördern

Der Minister befürwortete zudem eine kostenfreie Meisterausbildung. Denn es brauche genügend junge Menschen, die einen Betrieb gründen oder übernehmen würden. Komme eine solche Regelung im Bund nicht rechtzeitig oder unvollständig, werde Bayern eigene Mittel prüfen.

Eine kostenfreie Meisterausbildung hatten bereits SPD, Grüne und FDP im Jahr 2021 in ihrem Koalitionsvertrag im Bund vereinbart. SPD und FDP forderten dazu vor einem Jahr auch schon eine bayerische Lösung im Landtag – seinerzeit noch gegen den Widerstand von CSU und Freien Wählern. Auch mit Blick auf die jüngste Ankündigung von Ministerpräsident Söder, nun doch eine kostenfreie Meisterausbildung in Bayern sicherstellen zu wollen, bleiben noch einige Fragen offen:

  • Soll die Maßnahme noch vor der Landtagswahl am 8. Oktober beschlossen werden?
  • Wie stimmt sich Bayern mit dem Bund ab? Das betrifft vor allem das Zusammenwirken von Aufstiegs-BAföG (Bund) und Meisterbonus (Land).
  • Kommen daneben noch andere Instrumente in Frage, um die Kostenfreiheit herzustellen?

Ungeachtet dieser offenen Punkte lobten Rauch und HWK-Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner grundsätzlich die Unterstützung aus der Staatsregierung für eine langjährige Forderung des Handwerks. Um genügend Meisterinnen und Meister zu bekommen, müssten jedoch erst einmal genügend Jugendliche für eine berufliche Ausbildung gewonnen werden. Dabei helfe der Tag des Handwerks, den die Bayerische Staatsregierung nun an allen allgemeinbildenden weiterführenden Schulen ermögliche. Rauch und Wagner stellten Aiwanger den aktuellen Planungsstand vor. Der Minister zeigte sich sehr zufrieden mit den Vorbereitungen. Er wünsche sich fest, dass dieses Format ein voller Erfolg werde.



Stand: 20.01.23

Joachim Schneider

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