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Thomas Hosemann/ swa

Eine Falschmeldung schlägt große WellenViel Wirbel um Gasversorgung in Augsburg

Eine große deutsche Tageszeitung hat im April mit folgender Schlagzeile aufgemacht: „Erste Stadt will Gasversorgung einstellen – Heizschock für Millionen Deutsche droht“ – gemeint war die Stadt Augsburg mit ihren Stadtwerken. Bereits bis 2035, so weiter im Bericht, solle dies der Fall sein und das Gasnetz stillgelegt werden. Schlagzeile und Bericht sorgten für viel Wirbel, in ganz Deutschland und speziell in Augsburg. Vor allem Jürgen Fergg, Pressesprecher der Stadtwerke Augsburg, der vom verantwortlichen Journalisten zuvor befragt worden war, kann nur den Kopf schütteln und wird deutlich: „Völliger Blödsinn. Wir versorgen weiterhin selbstverständlich zuverlässig mit Gas. Was in der Bildzeitung stand, ist Käse, eine glatte Falschmeldung.“

Viel Wirbel verursachte die Falschmeldung auch bei Erich Schulz, Landesinnungsmeister des Fachverbands SHK Bayern. Wir haben mit ihm darüber gesprochen:

Herr Schulz, welche Wellen hat der Bildzeitungsbericht in Ihrem Umfeld geschlagen?

Riesenwellen. Viele meiner Kunden haben sich gemeldet und waren total verunsichert. Und auch von meinen Verbandskollegen aus ganz Deutschland bin ich angesprochen worden, nach dem Motto: Seid ihr jetzt völlig durchgeknallt in Augsburg, die Gasnetze stillzulegen? Ich konnte aber alle sehr schnell beruhigen. Allerdings melden sich immer noch Kunden, zu denen die Information noch nicht durchgedrungen ist. Der Schaden ist sicherlich hoch.

Wie verfolgen Sie die Diskussion insgesamt? Also auch in Hinblick auf das Gebäudeenergiegesetz?

Also das Gebäudeenergiegesetz ist ja eigentlich ein gutes Gesetz. Es ist energieträgeroffen, lässt viel Spielraum und genügend Zeit. Und es wird auch entsprechend flankiert mit den Bundesförderungen für effiziente Gebäude, sodass keiner im Regen stehen bleibt. Aber jetzt mit diesem Querschläger gibt es wieder ein riesiges Durcheinander. Und das ist eigentlich der Hauptschaden, dass durch diese unzähligen Diskussionen und – sagen wir mal: Fehlmeldungen – der Endverbraucher so verunsichert ist, dass er sich beim Thema Heizungserneuerung komplett zurückhält. Das ist das Problem, das wir haben.

Wie hat sich der Absatz von Wärmepumpen respektive Gas- oder Ölheizungen bei Ihnen entwickelt?

Also der Absatz der Wärmepumpen war bis zum Beginn letzten August, als die Diskussionen zum Heizungsgesetz aufkamen, sehr gut. Danach ist er massiv eingebrochen und wir haben wieder sehr viele Gas- und Ölheizungen verkauft. Aktuell ist die Wärmepumpe, vor allem durch die neue Förderrichtlinie, wieder am Kommen. Die Kunden haben auch einfach erkannt, dass eine Wärmepumpe in vielen Fällen die richtige Entscheidung sein kann.

Das komplette Interview können Sie hier lesen.

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