Dr. Kurt Gribl

"Ihre Meinung zum Handwerk"Dr. Kurt Gribl, Oberbürgermeister der Stadt Augsburg

Was verbinden Sie persönlich mit dem Handwerk?
Ich habe zum Handwerk einen sehr engen persönlichen Bezug. Das liegt daran, dass mich Werkzeug und vor allem Werkzeug aus Stahl und Holz sehr interessiert. Handwerk bedeutet für mich die Schaffung von gegenständlichen Dingen. Ob das nun eine Tischlerarbeit, das Besohlen von Schuhen, die Herstellung von Back- und Wurstwaren oder die Installation eines Solardachs ist. Aufgrund meiner Verbundenheit zum Handwerk wurde mir der Titel des Ehrenhandwerksmeisters verliehen, was mich wirklich sehr gefreut hat.
Darüber hinaus verbindet mich mit Konrad Rebholz, dem langjährigen Vorsitzenden der Kreishandwerkerschaft Augsburg und heutigen Ehrenkreishandwerksmeister eine herzliche Freundschaft. Überhaupt nimmt das Handwerk in Augsburg eine wichtige und herausragende Stellung als Wirtschaftszweig ein.

Welche Bedeutung hat das Handwerk - die "Wirtschaftsmacht von nebenan" - Ihrer Meinung nach für Deutschland und Schwaben?
Mit ihren 33 Innungen und rund 3.500 Handwerksbetrieben, die über 30.000 Mitarbeiter beschäftigen und einem Jahresumsatz von etwa fünf Milliarden Euro erwirtschaften, ist die Kreishandwerkerschaft Augsburg die größte in Schwaben und die zweitgrößte in Bayern. Das Handwerk ist ganz eindeutig eine tragende Säule der Wirtschaft und eine zuverlässige Wirtschaftskraft, die vor allem durch ihr Ausbildungsangebot jungen Menschen viel versprechende Perspektiven im Berufsleben bietet und eine hohe Anzahl von Arbeitsplätzen schafft.

Was sagen Sie zur Imagekampagne des deutschen Handwerks?
Diese Kampagne entspricht voll und ganz dem Selbstbewusstsein des Handwerks, das diesem Wirtschaftszweig zukommt. Auf faszinierend kreative Weise erfährt der Betrachter, wie das Leben ohne Handwerk wäre, wenn sich also alles Handgemachte einfach so auflösen würde. Da ist es bis zum Steinzeitmenschen wirklich nicht mehr weit. Man sieht aber auch, wie wichtig es ist, dass Erfahrung zu Wissen wird und dass Lernprozesse zur Weiterentwicklung dazugehören. All das macht das Handwerk aus und ich finde, das wird in der Kampagne hervorragend vermittelt.