Konjunkturumfrage: Wenig Hoffnung auf schnelle Erholung
Das wirtschaftliche Umfeld für die schwäbischen Handwerksunternehmen bleibt herausfordernd. Der private Konsum kommt nur zögerlich in Fahrt, die Industrieproduktion lahmt, was die Zulieferer aus dem Handwerk negativ zu spüren bekommen. Und die Lage im Bauhauptgewerbe bleibt trotz einiger Lichtblicke angespannt.
Die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage zeigen dennoch eine hohe Widerstandsfähigkeit der Unternehmen. 41 % beurteilen ihre wirtschaftliche Lage als gut, weitere 42 % immerhin noch als befriedigend. Jedes sechste Unternehmen (17 %) bewertet seine Situation als schlecht. Damit sind sowohl die Einschätzungen gegenüber dem Vorquartal als auch gegenüber dem Vorjahr nahezu stabil geblieben.
Lageeinschätzung im Bauhauptgewerbe verbessert
Erneut überdurchschnittlich schneidet das Ausbaugewerbe ab. 88 % der Elektro- oder Installateur-Firmen äußern sich zufrieden und behaupten sich trotz Einbußen in einem schwierigen Umfeld. Erfreulicherweise hat sich die Stimmung im krisengebeutelten Bauhauptgewerbe deutlich verbessert. Der Anteil der zufriedenen Betriebe ist auf 83 % gestiegen, das sind 10 Prozentpunkte mehr als im Vorquartal. Die Situation bleibt zwar herausfordernd, aber gesunkene Zinsen sorgen für eine zaghafte Erholung im Wohnungsbau. Im Tiefbau und im öffentlichen Bau läuft es ohnehin etwas besser.
Auch bei den verbrauchernahen Dienstleistern wie zum Beispiel den Friseuren oder Optikern hat sich die Lage leicht verbessert. Aktuell bewerten 80 % ihre Lage als zufriedenstellend. In den Lebensmittelhandwerken ist die Zufriedenheit weiterhin überdurchschnittlich (95 % zufriedene Stimmen). Mit Problemen zu kämpfen hat dagegen das Kfz-Handwerk. Der Anteil der zufriedenen Betriebe ist auf 76 % zurückgegangen. Angespannt ist die Lage auch bei den Handwerken für den gewerblichen Bedarf, darunter viele Zuliefer- und Metallbetriebe. Aktuell liegt deren Zufriedenheit bei 74 %, das sind 5 Prozentpunkte weniger als im Vorquartal. Sie leiden unter dem Auftragsmangel ihrer industriellen oder gewerblichen Auftraggeber.
Unsicherheit und Skepsis
Nach ihren Zukunftserwartungen befragt, zeigt sich eine gewisse Skepsis bei den Unternehmen: 18 % gehen von einer Verschlechterung ihrer Lage aus. Aber es gibt auch 8 % Optimisten, die an eine Verbesserung glauben.
Bei Unternehmen und Verbrauchern ist eine hohe Verunsicherung zu spüren. Das hemmt dringend notwendige Investitionen, bremst die Kaufkraft und verhindert Wachstum. Die Liste an politischen Herausforderungen ist lang. Doch ob Bürokratieabbau, die Entlastung von Handwerk und Mittelstand von zu hohen Steuern und Sozialabgaben oder die Ertüchtigung der Infrastruktur: Es passiert auf vielen Feldern viel zu wenig!