
Kurz notiert
Der Wahlcheck des Handwerks zur Bundestagswahl 2025
Mit dem Wahlcheck „25 für 25“ hat das deutsche Handwerk seine zentralen Forderungen für eine zukunftsfähige Wirtschaftspolitik vorgelegt.
„Damit macht das Handwerk konzertiert deutlich, welche politischen Weichenstellungen jetzt dringend notwendig sind. Wachstum, Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit sind nicht selbstverständlich – all das muss immer wieder hart erarbeitet und gerade jetzt auch politisch unterstützt werden“, unterstreicht Ulrich Wagner, Hauptgeschäftsführer der HWK Schwaben.
Mit „25 für 25“ formuliert das Handwerk konkrete Forderungen in fünf essenziellen Handlungsfeldern:
- Mehr Freiräume und Wettbewerbsfähigkeit
Eine Senkung der Steuer- und Abgabenlast, nachhaltige Sozialreformen und eine verlässliche Energiepolitik stehen an oberster Stelle. Nur so können Betriebe wirtschaftlich stabil und zukunftssicher arbeiten. - Unternehmertum stärken
Bürokratieabbau und mittelstandsfreundliche Rahmenbedingungen sind erforderlich, um Unternehmertum in Deutschland wieder attraktiver zu machen. Es braucht weniger Hürden und mehr Anreize für den Mittelstand. - Fachkräftemangel bekämpfen
Verpflichtende Berufsorientierung in Schulen, bessere Unterstützung für Frauen im Handwerk und die gezielte Nutzung von Potenzialen stehen im Mittelpunkt. Ziel ist es, den Nachwuchs zu sichern und die Fachkräftebasis zu stärken. - Berufliche Bildung konsequent fördern
Investitionen in Bildungsstätten, eine gesetzliche Gleichstellung der beruflichen mit der akademischen Bildung und bessere Ausbildungsbedingungen sind entscheidend, um die Attraktivität der dualen Ausbildung zu erhöhen. - Handwerk regional verankern
Mobilitätsangebote für Auszubildende, der Schutz von Gewerbeflächen und eine mittelstandsfreundliche Vergabepraxis sollen das Handwerk in urbanen und ländlichen Regionen gleichermaßen stärken.
Der Wahlcheck „25 für 25“ ist mehr als ein Forderungskatalog – er ist ein klarer Appell an alle Kandidatinnen und Kandidaten der Bundestagswahl 2025. Gefragt sind nicht nur Absichtserklärungen, sondern konkrete Lösungen für die Belange der Handwerksbetriebe und ihrer Beschäftigten. Es braucht klare Signale der Entlastung und des Aufbruchs.
Die HWK Schwaben hat sich aktiv in die Erarbeitung des Wahlchecks eingebracht und wird genau prüfen, wer bereit ist, den notwendigen Neustart zu wagen und dabei die Bedürfnisse der Betriebe und ihrer Beschäftigten in den Mittelpunkt zu stellen.
Mittelstand fordert klare Weichenstellungen von der Politik
Die Arbeitsgemeinschaft Mittelstand, das gemeinsame Sprachrohr des ZDH und weiterer Verbände, hat im Vorfeld der Bundestagswahl 2025 ihre Reformagenda vorgestellt. Ziel ist es, die Zukunftsfähigkeit des Mittelstands als Herzstück der deutschen Wirtschaft zu sichern. Die Agenda fordert von der Politik gezielte Entlastungen, weniger Bürokratie und Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel. Insbesondere der Abbau von Dokumentationspflichten und die Modernisierung des Steuerrechts sollen Unternehmen Freiräume für Innovationen und Wachstum schaffen.
Auch Investitionen in Digitalisierung und Infrastruktur sowie eine geregelte Energiewende stehen im Fokus. Begleitet wird dies von einer Forderung nach einer zukunftsorientierten Haushaltspolitik und der Förderung einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Die Arbeitsgemeinschaft betont, dass nur durch entschlossenes Handeln der Politik und einer zukunftsorientierten Haushaltspolitik die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und die Stabilität des Mittelstands langfristig gesichert werden können.
Sofortüberweisungen in der EU jetzt Pflicht
Ab diesem Jahr werden Sofortüberweisungen im SEPA-Raum flächendeckend kostenlos. Bereits ab dem 9. Januar 2025 dürfen Banken keine Gebühren mehr für eingehende Sofortüberweisungen erheben. Für ausgehende Transaktionen tritt die Regelung ab dem 9. Oktober 2025 in Kraft.
Banken und Sparkassen sind dann verpflichtet, das gesendete Geld innerhalb von zehn Sekunden dem Empfängerkonto gutzuschreiben. Diese Neuerung basiert auf einer Einigung zwischen den EU-Staaten und dem Europäischen Parlament. Sofortüberweisungen, die in weniger als 10 Sekunden abgeschlossen werden, sind dann rund um die Uhr und an jedem Tag des Jahres ohne Zusatzkosten möglich. Aktuell machen Sofortüberweisungen nur etwa 10 Prozent aller Euro-Transfers in der EU aus. Mit der kostenlosen Option wird ein deutlicher Anstieg erwartet.
Die neue Regelung gilt für die 27 EU-Staaten sowie Norwegen, Island und Liechtenstein. Banken haben eine Übergangsfrist erhalten, um den Service flächendeckend anzubieten. Für Verbraucher und Unternehmer bedeutet dies eine schnellere, bequemere und kostengünstigere Möglichkeit, Echtzeitüberweisungen im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum zu nutzen.
Steuerliche Entlastung – Freibeträge steigen 2025
Im Jahr 2025 profitieren Steuerzahler in Deutschland von erhöhten Freibeträgen, die finanzielle Entlastung bringen. Der Grundfreibetrag steigt um 312 Euro auf 12.096 Euro, für gemeinsam veranlagte Ehepaare verdoppelt sich der Betrag auf 24.192 Euro. Auch Familien können sich freuen: Der Kinderfreibetrag erhöht sich um 60 Euro auf 6.672 Euro (3.336 Euro je Elternteil). Zusammen mit dem Freibetrag für Betreuung, Erziehung oder Ausbildung ergibt sich ein Gesamtbetrag von 9.600 Euro pro Kind.
Weitere Änderungen betreffen den Solidaritätszuschlag, dessen Freigrenze auf 19.950 Euro (Gesamtjahressteuer) angehoben wird, sowie das Kindergeld, das um 5 Euro auf 255 Euro monatlich steigt. Die Tarifeckwerte des Einkommensteuertarifs werden um 2,6 % verschoben, um inflationsbedingte Belastungen auszugleichen.
Durch diese Anpassungen wird die Steuerbelastung gesenkt. Beispielsweise profitiert eine Person mit 5.000 Euro Bruttomonatsgehalt in Steuerklasse I mit rund 16 Euro mehr Netto pro Monat. Diese Maßnahmen dienen dazu, das steuerfreie Existenzminimum zu sichern und die kalte Progression abzufedern.
Stand: 27.01.2025