
Die Mobilitätsberatung unterstützt bei der Umsetzung von Lernaufenthalten im AuslandAzubis erfolgreich weiterqualifizieren – Erasmus+ macht‘s möglich
Ausbildung mit Auslandsaufenthalten attraktiv gestalten
Die Handwerkskammer für Schwaben unterstützt ihre Betriebe bei der Weiterqualifizierung ihrer Nachwuchskräfte. Für die Umsetzung von Lernaufenthalten im Ausland können sich diese an unsere Mobilitätsberaterin Ulrike Beck wenden.
„Wer sich in der Ausbildung für einen Auslandsaufenthalt entscheidet, erweitert nicht nur seinen persönlichen Horizont, er lernt auch neue Arbeitsmethoden und -techniken kennen und mit ungewohnten Herausforderungen zurechtzukommen. Unsere Betriebe profitieren von dem Austausch und empfehlen sich als attraktive Arbeitgeber, deren Nachwuchskräfte sich gezielt weiterentwickeln können“.
Aktuell laufen die Planungen für 2025 in Zusammenarbeit mit den entsendenden Betrieben: „Eine Maßschneider-Auszubildende wird in Schweden in einem Opernhaus mitarbeiten, eine weitere Auszubildende in einem Atelier in Paris. Für eine Friseur-Auszubildende sind wir derzeit in den Vorbereitungen für einen mehrwöchigen Lernaufenthalt außerhalb Europas“, so Beck.
Möglichkeiten für Gruppen
Neben Einzelentsendungen gibt es für einige Berufe auch die Möglichkeit an Gruppenfahrten teilzunehmen.
Im September haben vier Auszubildende aus schwäbischen Konditoreien bzw. Bäckereien eine dreiwöchige Weiterqualifizierung in Vigo (Galicien), im Nordwesten Spaniens, absolviert. Dort konnten sie viele neue Einblicke in ihr jeweiliges Gewerk erhalten. Nils Asche, Bäcker-Auszubildender aus Augsburg, berichtet uns von seinen Erfahrungen: „Während meines Praktikums habe ich vor allem den Umgang mit hochhydrierten Teigen erlernt. Die Teige wurden am Vortag mit 75 Prozent Wasser hergestellt und hatten am nächsten Tag einen Wassergehalt von 85 Prozent. Durch die Lagerung in speziellen luftfeuchten Kühlschränken absorbierten die Teige über Nacht das zusätzliche Wasser. Diese Art der Teigführung kannte ich bisher nicht aus Deutschland."
Die Weiterqualifizierung beinhaltet neben dem 2 1/2-wöchigen Betriebspraktikum auch ein Kulturprogramm und einen Einführungskurs in regionale Brot- und Gebäckspezialitäten, wie zum Beispiel das traditionelle Brot „Pan Gallego“ und das süße „Larpeira“, ein typischer galicischer Nachtisch. Dass sich der Aufenthalt nicht nur fachlich, sondern auch persönlich gelohnt hat, bestätigt uns Nils, der seinen Aufnahme-Betrieb sogar zum größten spanischen Brotwettbewerb, „La Ruta del buen Pan“, begleiten durfte: „Die Zeit in Spanien hat mir große Freude bereitet. Ich wurde von den Menschen mit offenen Armen empfangen, wodurch sich trotz sprachlicher Barrieren enge Freundschaften gebildet haben. Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Erfahrungen machen durfte.“
Initiiert wurde das Projekt 2017 durch die Mobilitätsberatung der HWK Schwaben und HWK Düsseldorf und findet seit 2018 regelmäßig statt. Über 80 Nachwuchskräfte beider Kammerbezirke haben bereits an der Weiterqualifizierung teilgenommen. Finanziell unterstützt wird der Aufenthalt über Erasmus+-Stipendien, welche einen Zuschuss zu den Reise- und Aufenthaltskosten leisten.
Weitere Angebote der HWK
Auch in 2025 sind wieder Gruppenfahrten für die Bäckerei und Konditorei in Vigo geplant. Des Weiteren findet kommendes Jahr der Deutsch-Französische Azubi-Austausch in Laval (Pays de la Loire) für unterschiedliche Berufsgruppen statt.
Auch für die Zeit nach der Ausbildung gibt es Weiterqualifizierungsmöglichkeiten: „Ob für sechs Monate als Silberschmiedin nach Wien oder für zwei Wochen als Modistin nach Portugal, 2024 gab es viele erfolgreich umgesetzte Lernaufenthalte“, berichtet Ulrike Beck. „Bei Interesse können sich angehende Fachkräfte gerne bei uns melden.“
Eindrücke aus Spanien - Gruppenfahrt nach Vigo 2024