HWK Schwaben

Ulrich Wagner, Hauptgeschäftsführer der HWK Schwaben kommentiert die konjunkturelle Stimmung im HandwerkVielleicht, vielleicht nicht

„Yo Chef, bin heut raus, fühl die Arbeit grad null. Mood is einfach nicht da für so nen Werkstattfilm. Sind ja eh genug Leute am Start, die das regeln, oder? Mal schauen, wie morgen der Vibe is. Stay fresh!“

Vielleicht gibt es derartige WhatsApp-Nachrichten in Zukunft öfter mal. Meinen Sie nicht? Dann haben Sie noch nicht von „Maybe Days“ gehört. Damit sind Tage gemeint, an denen man in der Früh entscheiden kann, ob man zur Arbeit geht oder nicht. Im Prinzip geht es um legitimiertes Blaumachen. Einfach, wenn man keine Lust hat zu arbeiten.

Der Ursprung dieses Phänomens liegt ausnahmsweise nicht in den USA, sondern wahrscheinlich in der Schweiz. Dort gibt es in verschiedenen Kantonen an den Schulen sogenannte Joker-Tage, an denen mehr oder weniger grundlos gefehlt werden darf.

Die Frage nach „Maybe days“ taucht derzeit vereinzelt in Bewerbungsgesprächen auf, auch bei Ausbildungsstellen. Im schwäbischen Handwerk ist es meines Wissens noch nicht zu so einem Fall gekommen und die große Mehrheit der jungen Menschen ist fleißig und anständig. Außerdem ist die obige Nachricht natürlich satirisch überzeichnet. Aber ein wenig Obacht geben müssen wir schon.

Verstehen Sie mich nicht falsch – keiner wünscht sich 80er-Jahre-Verhältnisse zurück und Sätze wie „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ haben definitiv längst ausgedient. Es geht in der Ausbildung um einen verständnisvollen und wertschätzenden Umgang. Aber ganz in Watte packen können wir die jungen Menschen nicht. Nicht dass Worte wie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit irgendwann „out und sowas von 80er“ sind.

Jedenfalls wünsche ich unseren neuen Azubis einen guten Start in die Ausbildung.

„Ganz in Watte packen können wir die jungen Menschen nicht.“

Sascha Schneider

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