
Bayerische Handwerkskammern im Gespräch mit Ministerpräsidenten
Am 04. Juni 2025 trafen sich die Präsidenten und Hauptgeschäftsführer der bayerischen Handwerkskammern mit dem Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder zum Spitzengespräch. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie das Handwerk in Bayern wieder mehr wirtschaftliche Dynamik entfalten kann und welche politischen Impulse auf Landes- und Bundesebene hierfür notwendig sind.
Die Handwerkskammer für Schwaben war durch Präsident Hans-Peter Rauch und Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner vertreten. Beide machten deutlich: Das Handwerk braucht konkrete Entlastungen – und das schnell.
Reformen sind angestoßen – jetzt braucht es Tempo bei der Umsetzung
Die geplanten Maßnahmen der Bundesregierung – darunter steuerliche Entlastungen, Investitionsanreize und eine Senkung der Energiekosten – werden von den bayerischen Handwerkskammern grundsätzlich begrüßt. Im Gespräch mit Ministerpräsident Söder wurde jedoch klar betont: Die Umsetzung darf nicht auf sich warten lassen. Betriebe benötigen jetzt spürbare Entlastungen, insbesondere in den Bereichen Steuerlast, Sozialabgaben, Energiekosten und Bürokratie. Die HWK Schwaben unterstrich, dass viele Unternehmen in der Region bereits unter erheblichem Druck stehen.
Berufliche Bildung verlässlich und umfassend fördern
Auch die Förderung der beruflichen Bildung war ein Schwerpunkt des Treffens. Die Bildungszentren des Handwerks – auch in Schwaben – sind von einem milliardenschweren Investitionsstau betroffen. Die HWK Schwaben fordert gemeinsam mit den anderen Kammern: Die zugesagten Fördermittel des Bundes müssen jetzt verlässlich fließen. Das ist besonders wichtig, um die notwendige Finanzierung zu sichern und langfristig für eine moderne Bildungsinfrastruktur zu sorgen. Leistungsfähige und moderne Bildungsstätten sind entscheidend, um Nachwuchs im Handwerk langfristig zu sichern.
Entlastung durch zügigen Bürokratieabbau
Ein zentrales Thema war die hohe Bürokratiebelastung der Betriebe. Viele Verfahren und Bürokratiepflichten bleiben komplex, langwierig und praxisfern. Mit den bayerischen Modernisierungsgesetzen wurden zwar auf Landesebene erste Schritte zur Entlastung unternommen, jedoch muss die überbordende Bürokratie auch auf Bundesebene weiter abgebaut werden. Die umstrittene Mitteilungsverordnung etwa bringt zusätzliche Meldepflichten statt Vereinfachung. Notwendig sind daher auf Landes-, Bundes- und Europaebene konkrete Vorschläge und Sofortprogramme, um Bürokratie abzubauen, zu vereinfachen und mittelstandfreundlich zu gestalten.
Mehr Rückenwind für Gründerinnen und Gründer
Bürokratieabbau wirkt doppelt: Er entlastet nicht nur bestehende Betriebe, sondern schafft auch Anreize für den Nachwuchs. Wer einen Betrieb gründen oder übernehmen will, braucht schlanke Abläufe, schnelle Verfahren und Vertrauen in die unternehmerische Eigenverantwortung. Da derzeit auch viele Betriebe in Schwaben zur Übergabe stehen, fordert die HWK Schwaben schnell politische Impulse, die junge Menschen zur Selbstständigkeit ermutigen.
HWK Schwaben bringt sich aktiv in politische Prozesse ein
Das Spitzengespräch mit Ministerpräsident Söder hat erneut verdeutlicht: Die Handwerkskammern sind wichtige Impulsgeber in der politischen Debatte. Die HWK Schwaben wird sich weiterhin klar positionieren – für ein starkes Handwerk in der Region, für wettbewerbsfähige Betriebe und für eine zukunftsfähige berufliche Bildung.
Stand: 20.06.2025