PressemitteilungFDP unterstreicht Bedeutung der Kammern für die Ausbildung

Freie Demokraten besuchen die Handwerkskammer für Schwaben (HWK)

 

(klä) Die aktuelle Flüchtlingspolitik und die Bedeutung des Unternehmertums für die Gesellschaft waren die zentralen Themen bei einem politischen Meinungsaustausch zwischen HWK-Präsident Hans-Peter Rauch und Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner mit dem Vorsitzenden der bayerischen FDP, Albert Duin, Generalsekretär Daniel Föst sowie dem schwäbischen Bezirksvorsitzenden der Liberalen, Stephan Thomae. Bei einer Besichtigung der Baustelle des neuen Berufsbildungs- und Technologiezentrums (BTZ) unterstrichen die Politiker außerdem die Bedeutung der Kammern für die duale Ausbildung.

Angesichts der immer wieder aufflammenden Diskussionen über Teilqualifikationen im Rahmen der Ausbildung von Flüchtlingen im Handwerk, erklärte Hauptgeschäftsführer Wagner, warum er diese Idee für einen gefährlichen Irrweg hält: „Das Handwerk braucht hervorragend ausgebildete Fachkräfte und keine Hilfsarbeiter mit Schmalspurausbildung. Denn die sind die ersten, die auf der Straße stehen, wenn der Konjunkturmotor mal wieder ins Stottern gerät.“ FDP-Generalsekretär Föst stimmte dem zu und äußerte die Hoffnung, dass sich auch andere Parteien den Rat zu Herzen nehmen: „In den Betrieben und in den Kammern sitzen die Praktiker, die tagtäglich mit dem Thema zu tun haben und die wissen, welche Qualifikationen gebraucht werden. Diese Expertise muss genutzt werden, statt kurzfristige Lösungen mit zweifelhaftem Nutzen vorzuschieben.“

Einig waren sich die Vertreter des Handwerks und der FDP auch darin, dass die anstehenden Herausforderungen nur mit einem starken Mittelstand zu bewältigen seien. Präsident Rauch zeigte sich jedoch besorgt über das schlechte Bild der Unternehmer, das von Teilen der Politik und der Öffentlichkeit gezeichnet werde. „Unternehmer werden heute oft als Ausbeuter dargestellt, die man scheinbar grenzenlos mit Bürokratie überfrachten kann“, beklagte Rauch. „Und statt notwendige Entlastungen voranzubringen, wird neben der Erbschaftsteuer nun plötzlich sogar wieder über die Vermögensteuer diskutiert. Wenn das so weitergeht, müssen wir uns nicht wundern, wenn immer weniger junge Menschen den Mut haben, sich selbstständig zu machen.“ Föst dazu ergänzend: „Unternehmer schaffen mit Fleiß, Engagement und oft auch unter Entbehrungen Werte und bringen Menschen in Lohn und Brot. Das verdient unsere Anerkennung und kein permanentes Misstrauen, wie es heute leider oft vorherrscht.“

 

Beeindruckt zeigten sich die Freien Demokraten vom Neubau des BTZ, das nach seiner Fertigstellung eine der modernsten Ausbildungsstätten des Handwerks in ganz Deutschland sein wird. Der bayerische Landesvorsitzende und mittelständische Unternehmer Duin unterstrich bei der Besichtigung der Baustelle die Bedeutung der Kammern für die berufliche Bildung. „Ohne die Kammern könnten wir die duale Ausbildung nicht in der Qualität aufrechterhalten, die sie zu einem weltweit anerkannten Erfolgsmodell gemacht hat. Die wirtschaftliche Selbstverwaltung ist ein wichtiger Eckpfeiler unserer sozialen Marktwirtschaft. Die Aufgaben der Kammern auf den Staat zu übertragen, kann für uns keine Alternative sein“, betonte Duin.