
Konjunkturumfrage im schwäbischen Handwerk - 2. Quartal 2025
Leichter Aufwärtstrend im schwäbischen Handwerk
Quartalstrend
Die wirtschaftliche Erholung im schwäbischen Handwerk vollzieht sich nur in sehr kleinen Schritten. Das Umfeld für die Unternehmen bleibt äußerst angespannt. Die Zufriedenheit mit der eigenen wirtschaftlichen Situation ist im aktuellen zweiten Quartal gestiegen. 85 % der befragten Unternehmen sind mit ihrer Geschäftslage zufrieden, das sind 5 Prozentpunkte mehr als im Vorquartal. Der Ausblick auf die kommenden Monate ist von Skepsis und zurückhaltenden Einschätzungen geprägt. Lediglich 9 % erwarten, dass sich ihre Lage verbessern wird.
Der Geschäftsklimaindex bildet sowohl die aktuelle Lageeinschätzung als auch die Zukunftserwartungen der befragten Unternehmen ab. Der Index erreicht im zweiten Quartal 2025 85 Punkte. Im Vergleich zum Vorquartal wie auch zum Vorjahresquartal ist das 1 Zähler mehr.
Höhere Zufriedenheit
Nur noch 15 % der befragten Handwerksbetriebe befinden ihre Lage als schlecht, im Vorquartal waren es 5 Prozentpunkte mehr. 85 % bewerten ihre aktuelle Lage als gut oder befriedigend. Auffällig wie erfreulich ist, dass der Anteil der guten Bewertungen um 10 Prozentpunkte auf mittlerweile 43 % gestiegen ist.
Große Unterschiede zwischen den Gewerken
Innerhalb der einzelnen Branchen zeigen sich deutliche Unterschiede in der Beurteilung der Zufriedenheit: Das Bauhauptgewerbe und die Handwerke für den gewerblichen Bedarf kämpfen weiter mit erheblichen Problemen und bilden das Schlusslicht im Branchenvergleich. Erfreulicherweise läuft es im Bauhauptgewerbe im Vergleich zum Vorquartal wieder etwas besser. Der Anteil der zufriedenen Betriebe ist von 72 % auf aktuell 79 % gestiegen. Bei den Handwerken für den gewerblichen Bedarf verharrt die Zufriedenheit bei enttäuschenden 72 %.
Spitzenwerte bei der Zufriedenheit melden im Gegensatz dazu die Ausbauhandwerke sowie die Lebensmittelgewerke. 93 % bzw. 91 % der Betriebe berichten über eine positive Geschäftslage. Im Mittelfeld liegen die Kfz-Handwerke sowie die verbrauchernahen Dienstleistungen mit einem Anteil von 86 % bzw. 83 % zufriedenen Unternehmen.
Auftragspolster dicker
Die Reichweite der Auftragsbestände entwickelt sich weiter positiv: Im Durchschnitt reichen die Aufträge für 9,7 Wochen. Im Vorquartal waren es noch 9,0 Wochen. Noch deutlicher ist die Auftragsreichweite im Bauhauptgewerbe gestiegen. Sie liegt aktuell bei 12,8 Wochen und damit mehr als eine Woche höher als im Vorquartal (11,7). Im Ausbaugewerbe liegt sie bei 13,4 Wochen (Vorquartal 13,0).
Prognosen bleiben zurückhaltend
Lediglich 9 % der Betriebe glauben, dass sich ihre Situation (weiter) verbessern wird. Im Vergleich zum Vorquartal hat sich der Anteil der Optimisten damit halbiert. Damals gingen 18 % von einer Besserung aus. Die breite Mehrheit, das sind gut drei Viertel (77 %) der Befragten, geht weder von einer Besserung, aber auch von keiner Verschlechterung aus. Damit ist für das nächste Quartal mit einer Stabilisierung zu rechnen. Der Anteil der Betriebe, die pessimistische Erwartungen haben, liegt fast unverändert bei 14 %. Besonders skeptisch sind Betriebe aus dem Bauhauptgewerbe, den Handwerken für den gewerblichen Bedarf und dem Kfz-Handwerk. Die Hoffnung auf einen wirklichen Aufschwung und eine durchgreifende Trendwende ist also weiter aufgeschoben.