Bei der Allgäuer Berufsoffensive stand Praxis im MittelpunktLehrer lernen von Azubis
(treu) "Jetzt ein wenig Fingerspitzengefühl - und schwupp, schon ist die Seele geformt." Was für Azubis im 2. und 3. Lehrjahr im Bäckerhandwerk inzwischen selbstverständlich, war für die über 120 Lehrerinnen und Lehrer, die bei der Auftaktveranstaltung der Allgäuer Berufsoffensive in die handwerkliche Arbeitswelt hineinschnuppern konnten, anstrengend und neu.
Genau das war gewollt. Denn das persönliche praktische Erleben des handwerklichen Berufsalltags stand für die Lehrkräfte im Mittelpunkt. Doch nicht nur in der Backstube, auch an der Werkbank bzw. dem Elektroschaltschrank konnten sich die Pädagogen erproben.
Für Hans-Peter Rauch, Vizepräsident der HWK Schwaben ist auch dies ein wichtiger Grund, dass sich die Handwerkskammer (HWK) und die Kreishandwerkerschaften im Allgäu an der Berufsoffensive beteiligen: "Lehrer übernehmen eine ganz wichtige Beratungsfunktion bei der Berufswahl. Uns ist daher der direkte Kontakt zu Lehrern genauso wichtig wie zu ihren Schülern. Unsere Handwerke sollen 'erlebt' werden und an dieses Erlebnis knüpfen wir alle Informationen rund um die handwerkliche Ausbildung, die Karrierechancen, sowie die Lebensperspektiven."
Vor dem praktischen Teil, der im Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) Kempten der Handwerkskammer stattfand, gab es im Kornhaus in Kempten eine kurzweilige theoretische Information. Dabei zollten die Schulvertreter den Lehrmaterialien besonders großes Lob. Denn zusätzlich zu Infobroschüren erhält jede Schule zwei Tabletcomputer auf denen unter anderem ein 150-Seiten dickes Infoheft zum Handwerk, ein Quiz, sowie Anleitungsvideos für den Bau einer Wetterkugel, Filme, Apps und viele weitere Infos zum Handwerk zu finden sind.
Ulrich Wagner, der Hauptgeschäftsführer der HWK Schwaben wies in seinem Begrüßungsstatement auf die Bedeutung des Wirtschaftszweigs Handwerk hin und machte die weitreichenden Chancen im Handwerk deutlich: "Mit dem Fundament einer handwerklichen Ausbildung stehen alle Wege offen: Meister, Unternehmer, Studium."